Fürsprecher der öffentlichen Gesundheit aus aller Welt sagen dem Tabak an weiteren Fronten den Kampf an


WIEN, ÖSTERREICH--(Marketwired - 6. Dezember 2016) - Die Bemühungen, Tabak als Gefahr für die öffentliche Gesundheit zu regulieren, haben sich enorm ausgeweitet. Mediziner und Fürsprecher der öffentlichen Gesundheit sind zusammengekommen, um von Tabakunternehmen ausgehende Bedrohungen durch öffentliche Fürsprache, Maßnahmen im Bereich öffentliche Gesundheit sowie Rentenreformen zurückzuschlagen. Bei einer Pressekonferenz im Rahmen der 17. IASLC World Conference on Lung Cancer (WCLC) präsentierten heute Fürsprecher der öffentlichen Gesundheit aus Brasilien, Malaysia, Irland, Australien und Uruguay verschiedene Strategien, mit denen die globale Bedrohung, die von den Tabakunternehmen ausgeht, unter Kontrolle gebracht werden konnte.

Dr. Bronwyn King behandelte als junge Ärztin Lungenkrebspatienten am Peter MacCallum Cancer Centre in Melbourne in Australien. Sie war entsetzt über die Folgen des Zigarettenrauchens, die sie bei ihren Patienten sah, von denen viele bereits als Kinder mit dem Rauchen begonnen hatten. Umso überraschter war sie, als sie herausfand, dass der Rentenfonds ihres Krankenhaus ihr Geld in genau die Tabakprodukte investiert hatte, die ihre Patienten töteten.

„Als ich herausfand, dass ich durch meinen Pflichtrentenfonds in mehrere Tabakunternehmen investierte, konnte ich nicht einfach nur zusehen. Ich musste handeln", so die Ärztin.

Dr. King gründete deshalb Tobacco Free Portfolios, um in Zusammenarbeit mit führenden Persönlichkeiten aus der Finanzwelt tabakfreie Investitionen zu fördern. Bald erfuhr sie, dass auch Finanzführungskräfte von dem Ausmaß des Tabakproblems alarmiert waren und intensiv darüber nachdachten, welche Rolle sie beim Angehen dieses drängenden weltweiten Problems spielen könnten.

„Daher gibt es jetzt 35 tabakfreie Rentenfonds in Australien; das entspricht etwas mehr als 40 Prozent aller Fonds. Bald werden noch viele weitere hinzukommen und jede tabakfreie Bekanntmachung wird ringsum äußerst positiv wahrgenommen", so Dr. King.

In Irland behauptete die Tabakbranche, dass Tabakrauch in der Umgebungsluft der öffentlichen Gesundheit nicht schade. Die irische Regierung wies diese Behauptung jedoch zurück und erließ ein umfassendes Rauchverbot für Bars, Restaurants, Bingo-Hallen und Casinos; dies erläuterte Dr. Luke Clancy vom TobaccoFree Research Institute in Dublin in Irland. Irland war der erste Staat, in dem ein landesweites Verbot verhängt wurde.

„Das 2004 in Irland erlassene Rauchverbot hat sich positiv auf die öffentliche Gesundheit ausgewirkt und diente als Modell für weitere Länder in Europa", so Dr. Clancy vom TobaccoFree Research Institute in Dublin in Irland.

Clancy berichtete, dass sich die Planungsarbeit und die Investitionen ausgezahlt haben: Durch das landesweite Rauchverbot in Irland konnte die frühzeitige Sterberate gesenkt werden. Studien zu den Auswirkungen des Rauchverbots haben belegt, dass die Gesamtsterberate um 13 Prozent gesunken ist, ischämische Herzerkrankungen um 26 Prozent, Schlaganfälle um 32 Prozent und chronisch obstruktive Lungenerkrankungen um 38 Prozent.

Während King und Clancy in ihren Ländern gegen die Interessen der Tabakindustrie ankämpfen, nimmt Dr. Zarihah Zain vom Lincoln University College in Malaysia sorgfältig globale Handelsabkommen unter die Lupe, um sicherzustellen, dass Tabakprodukte als die gefährlichen, süchtig machenden Produkte behandelt werden, die sie sind.

„Das Hauptziel eines jeden weltweiten Handelsabkommens besteht darin, den freien Verkehr von Gütern und Dienstleistungen zwischen verschiedenen Ländern zu fördern, indem Zölle und anderweitige Barrieren eliminiert werden. Wenn dieses Prinzip jedoch auf Tabakprodukte angewendet wird, kann die öffentliche Gesundheit in den Ländern, die diesen Abkommen unterliegen, darunter leiden", so Dr. Zain.

„Tabak ist nicht einfach ein legales Handelsgut, sondern macht hochgradig süchtig. Er führt zum Tod, begünstigt schwere, lähmende Krankheiten und ist für etwa 30 Prozent aller Krebserkrankungen verantwortlich. Eine Branche wie die Tabakbranche sollte keinerlei Privilegien genießen und sollte nicht von Handelsabkommen profitieren können, um auf Kosten der öffentlichen Gesundheit enorme Gewinne einzufahren", so Dr. Zain weiter.

Die Tabakregulierung ist eine der kostengünstigsten Strategien im Bereich der öffentlichen Gesundheit. Tabak ist das einzige legale Verbraucherprodukt, dessen Angebot und Nachfrage über das WHO Framework Convention on Tobacco Control (FCTC) durch ein internationales Gesetz eingeschränkt wird. Zain wies jedoch darauf hin, dass viele Freihandelsabkommen Klauseln enthalten, die das WHO Framework ausbremsen können.

Vera da Costa e Silva von der WHO Framework Convention on Tobacco Control gab zu Beginn der Pressekonferenz einen weltweiten Überblick zum Thema Tabakregulierung und Initiativen gegen die Bestrebungen von Tabakunternehmen, Handelsverträge abzuschließen, die der öffentlichen Gesundheit schaden.

„Ich hoffe, dass alle Menschen auf der Welt bald frei von Tabakrauch leben können und dass sie rauchfreie Bars, Restaurants und öffentliche Einrichtungen zur Verfügung haben."

Tabakregulierung spielt eine wichtige Rolle bei der 17. IASLC World Conference on Lung Cancer. Der IASLC ist stolz darauf, über ein Komitee aus weltbekannten Tabakregulierungsexperten aus so vielen Ländern zu verfügen.

Weitere Informationen finden Sie unter: http://wclc2016.iaslc.org/.

Bild verfügbar: http://www.marketwire.com/library/MwGo/2016/12/5/11G124162/Images/group-fd7869d4de16921b8fc1d0631f17a2e3.jpg

Eingebettetes Video verfügbar: https://www.youtube.com/watch?v=1tmvagPtbNk&t=1933s

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Jenny Jaacks

Bronwyn King von Tobacco Free Portfolios in Australien, Zarihah Zain vom Lincoln University College Malaysia, Carolyn Dresler, Präsidentin des Human Rights and Tobacco Control Network, und Luke Clancy vom TobaccoFree Research Institute in Irland kamen heute bei der 17. WCLC-Pressekonferenz der IASLC zusammen, um Strategien in Bezug auf Tabakkontrolle und den Kampf gegen Lungenkrebs zu besprechen.